Sitzventile eignen sich sehr gut für schnelle Schaltwechsel, hohe Temperaturen und für Regelanwendungen. Sie werden häufig zur Dampfsteuerung und in der Wasseraufbereitung eingesetzt. Hauptanwendungsbereiche sind vielfältigste Anwendungen in industriellen Prozessen, aber auch in sterilen und hygienischen Anwendungen von Pharma, Food und Biotechnologie.
Sitzventile sind sehr gut geeignet zum Steuern und Regeln von mechanisch reinen, chemisch neutralen oder schwach aggressiven Flüssigkeiten, Gasen oder Dämpfen.
Dabei drückt eine in der Regel aus PTFE bestehende Flachdichtung auf einen Dichtsitz und sperrt somit den Volumenstrom ab. Man unterscheidet zwischen Geradesitz- und Schrägsitzventilen. Das Geradesitzventil wird oft bei größeren Nennweiten eingesetzt und ist auch in 3-Wege Ausführung verfügbar, dadurch ist es sehr gut für Misch- oder Umschaltaufgaben geeignet. Auch bei höchster Beanspruchung des Ventils durch hohe Strömungsgeschwindigkeiten und häufiges Nachregeln ist ein Geradesitzventil aufgrund der gleichmäßigeren Krafteinwirkung auf die Ventilspindel, zu bevorzugen. Schrägsitzventile sind leichter und kompakter und haben einen vergleichsweise höheren Durchflusswert (Kvs-Wert). Bereits alle Standardausführungen sind für Medium Temperaturen bis zu 180°C und Betriebsdrücken bis zu 40 bar geeignet. In modifizierten Ausführungen stellen auch Temperaturen bis 300°C kein Problem dar. Durch die konstruktiv bedingten guten mechanischen Eigenschaften der Sitzventile sind sie besonders für hohe Schaltwechsel, Abfüll- und Dosieraufgaben geeignet. Auch für die Industrie- oder Sterildampferzeugung und -verteilung sind sie die erste Wahl.
Zum genannten Ventilprinzip bietet GEMÜ zahlreiches abgestimmtes Zubehör zur Automatisierung und Prozessoptimierung. Elektrische Rückmelder, Stellungs-und Prozessregler, Sensorik und Messgeräte sind schnell und einfach aufgebaut, eingestellt und in die bestehende Prozessleittechnik integriert.