GEMÜ Ventile kommen in einer Vielzahl von Anlagen zum Einsatz und steuern unterschiedliche Fluide und Gase. Doch was passiert im Fehlerfall - bei einem Stromausfall, einem Fehler in der Steuerung oder einem Leitungsbruch? In diesen Fällen müssen die Anlagen rasch in einen sicheren Zustand gebracht werden.
Schutzmechanismen der Ventilantriebe
Fehlerposition
Ventilantriebe können Fehler wie Kabelbrüche oder falsche Ansteuerungssignale erkennen und fahren eine für diesen Fall definierte Fehlerposition an. Hierfür muss der Antrieb ohne Unterbrechung mit Spannung oder Druckluft versorgt sein.
Sicherheitsstellung
Fällt die Versorgung mit elektrischem Strom oder Druckluft aus, erkennt der Ventilantrieb den Fehler und fährt umgehend in eine Sicherheitsstellung.
Pneumatische und magnetische Ventilantriebe fahren die Sicherheitsstellung über eine intern verbaute Feder an.
Elektromotorische Linearantriebe können die Sicherheitsstellung nur mit internen oder externen Notstrommodulen gewährleisten.
Notstrommodule zur Verbesserung der Anlagensicherheit
Die Sicherheitsstellung und damit die Absicherung gegen Spannungsausfälle wird bei elektromotorischen Antrieben und bei kleinen Schwenkantrieben mit einem Notstrommodul erreicht. Das Notstrommodul wird im Inneren des Ventilantriebs, am Ventilantriebsgehäuse oder in einem Schaltschrank verbaut.
Elektrische Ventilantriebe mit internem Notstrommodul
Pneumatische Antriebe haben eine Sicherheitsstellung, die konstruktionsbedingt nachträglich nicht mehr geändert werden kann. Auch der elektrische Antrieb GEMÜ eSyLite mit integriertem Notstrommodul kann nach der Auslieferung nicht mehr umkonfiguriert werden. Folgende Antriebe sind mit einem integrierten Notstrommodul erhältlich.
GEMÜ eSyLite
Antrieb für Auf/Zu-Anwendungen
- Optische Stellungsanzeige
- Handnotbetätigung
- Optional integriertes Notstrommodul
GEMÜ J4C
Antrieb für Auf/Zu-Anwendungen
- Anzeige Betriebszustand über mehrfarbige Status LED
- Integrierte Schaltraumheizung
- Elektronische Drehmomentbegrenzung
- Handrad zur Notbetätigung und Stellungsanzeige
- Optionales Akku-Sicherheitspack
GEMÜ PR, VR und VS
Elektromotorische Schwenkantriebe
- Optische Stellungsanzeige
- Handnotbetätigung
- Optional integriertes Notstrommodul
Ventilantriebe in Kombination mit externem Notstrommodul
Um den Platzbedarf möglichst gering zu halten, werden die neuen Antriebsreihen GEMÜ eSyStep und eSyDrive ohne internes Notstrommodul ausgeliefert. Eine Konfiguration mit einem externen Notstrommodul ist flexibel möglich.
GEMÜ eSyStep
Universal Antrieb für Auf/Zu- und einfache Regelanwendungen
- Kompakter Spindelantrieb mit Schrittmotor
- IO-Link Schnittstelle zum Austausch von Prozess-, Parametrier- und Diagnosedaten
- Umfangreiche Adaptionsmöglichkeiten von Anbaukomponenten und Zubehör
GEMÜ eSyDrive
Premium Antrieb für komplexe Auf/Zu- und dynamische Regelanwendungen
- Selbsthemmender Hohlwellenantrieb mit bürsten- und sensorloser Technik
- Ideal für Regelanwendungen durch hohe Reproduzierbarkeit der Positionierung
- Hohe Stellgeschwindigkeit und Lebensdauer
- Ethernet basierende eSy-Web und Modbus-TCP Schnittstelle zum Austausch von Prozess-, Parametrier- und Diagnosedaten
GEMÜ C53 iComLine
Anspruchsvolle Regelanwendungen in der Halbleiterfertigung
- Hochauflösender Linearantrieb mit Schrittmotor
- Bewährte Plug-Diaphragm-Technologie
- Medienberührten Teile aus PFA oder PTFE
- 1 Mio. qualifizierte Regelschaltzyklen
- Reinraumfertigung (HP Version), erfüllt SEMI F 57
Externe Notstrommodule
Bei elektrischen Ventilantrieben ohne internes Notstrommodul kann das externe Notstrommodul GEMÜ 1571 eingesetzt werden. Es wird in die Versorgungsleitung zwischen Netzteil und Ventilantrieb geklemmt.
Ein digitaler Eingang des Ventilantriebs erkennt einen Ausfall der Spannungsversorgung und bringt das Ventil mithilfe des Notstrommoduls in einen definierten sicheren Zustand.
Das Notstrommodul kann mit einem zusätzlichen Speichermodul erweitert werden. Durch das Erweiterungsmodul können mehrere Ventilantriebe abgesichert und Ausfälle überbrückt werden.